Co-Living – Die neue Immobilien-Generation

Sozialraum im Zoku Vienna

Sozialraum im Zoku Vienna
Sozialraum im Zoku Vienna

Mit der fortschreitenden Urbanisierung, der damit einhergehenden Wohnungsnot in den Ballungsräumen und den veränderten Lebensstilen insbesondere der jungen Generationen X und Z (mehr Flexibilität, weniger Bindung an einen bestimmten Wohnort) hat sich Co-Living immer mehr in die Realität integriert Immobilienmarkt in den letzten Jahren. Co-Living kann als Mischkonzept aus Hotel und Dauerwohnsitz für unterschiedliche Zielgruppen definiert werden.

Der Fokus dieser Konzepte liegt dabei auf der ansprechenden Gestaltung der öffentlichen Bereiche. Eine Zielgruppe sind digitale Nomaden und Young Professionals, die ortsunabhängig arbeiten können und in der Regel einige Monate in einer bestimmten Stadt bleiben, bevor sie weiterziehen und von einem anderen Standort aus arbeiten. Darüber hinaus eignen sich die Konzepte gut für Berufstätige, die einige Monate bleiben (z. B. für Projektarbeiten) oder neu in eine Stadt gezogen sind und das Co-Living-Konzept als (temporären) Wohnsitz nutzen. Maklergebühren, Kosten für Möbel sowie die Herausforderung, schnell bezahlbaren Wohnraum zu finden, entfallen in diesem Fall.

Die Größe voll möblierter Co-Living-Einheiten zur Einzelnutzung liegt in der Regel zwischen 17 und 40 Quadratmetern. Daher ist es wichtig, die Studios so effizient wie möglich zu gestalten und auszustatten, wobei natürlich immer die Endnutzer im Mittelpunkt stehen. Natürliches Tageslicht (idealerweise durch große Fenster) und helle Möbelfarben tragen dazu bei, die Studios optisch zu vergrößern. Die Abmessungen der Arbeitsflächen standardisierter Küchenzeilen liegen in der Regel bei etwa 1,60 mal 0,6 Meter. Küchenzeilen bestehen in der Regel aus zwei Kochplatten, einer Mikrowelle, einem Kühlschrank und Stauraum. Während Gemeinschaftsküchen eine gute Alternative sind, sind Teeküchen in Wohneinheiten für die Bewohner wichtig, um ein gewisses Maß an Flexibilität und Unabhängigkeit zu bewahren, insbesondere bei Langzeitaufenthalten. Gemeinschaftsküchen werden daher oft eher als Ergänzung zu Einzelküchen gesehen.

Zoku-Loft

Zoku-Loft

Während Betten einerseits eine gewisse Größe (meist Queen-Size) und Komfort gewährleisten müssen, nehmen diese in den kleinen Einheiten viel Platz ein. Deshalb, Zoku, ein Aparthotel/Co-Living-Betreiber aus den Niederlanden, hat dafür eine effektive Lösung gefunden, indem er die Position des Bettes in der Höhe nach oben versetzt hat. Die Treppe zum Bett kann eingezogen werden, um zusätzlichen Platz zu sparen. Zudem ist das Bett sichtgeschützt, wodurch optisch ein separates Schlafzimmer entsteht und zusätzliche Privatsphäre gewährleistet werden kann. Voraussetzung für diese Lösung ist eine Deckenhöhe von mindestens 2,60 Meter.

Eine weitere Möglichkeit, begrenzten Raum effizient zu nutzen, wird im realisiert Bleib KooooK Einheiten. Obwohl das Konzept in die Kategorie der Serviced Apartments fällt, sind die Studios in Größe und Ausstattung mit denen der Co-Living-Einheiten vergleichbar. Mit Hilfe einer verschiebbaren Wand lässt sich die Größe des Schlaf- oder Küchenbereichs individuell an die tatsächlichen Bedürfnisse anpassen.

Bei der Gestaltung der Einheiten sollte auch darauf geachtet werden, ausreichend Stauraum zu bieten. Dies ist vor allem unter dem Bett oder unter der Decke und in Schränken vorgesehen. Viele Co-Living-Konzepte bieten zudem die Möglichkeit, Lagerflächen im Keller anzumieten. Mit einer Größe zwischen 3 und 4 Quadratmetern (inklusive WC, Waschbecken und ebenerdiger Dusche) sind Badezimmer relativ kompakt gehalten. Aufgrund der oft röhrenförmigen Anordnung der Einheiten fällt in den Bädern meist kein Tageslicht ein, sodass eine entsprechende Lüftungsanlage unerlässlich ist.

Darüber hinaus ist die ansprechende Gestaltung der öffentlichen Bereiche, die in der Regel 15 bis 20 Prozent der Bruttogeschossfläche ausmachen, entscheidend für den Erfolg von Co-Living-Konzepten. Die Idee hinter Co-Living ist, dass die Bewohner die meiste Zeit in Gemeinschaftsräumen verbringen. Co-Working, Dachterrassen, Fitnessstudios, Gemeinschaftsküchen, kleine Kinos und Veranstaltungsräume sind nur einige Beispiele. Für eine regelmäßige Belegung der Räume ist es daher wichtig, dass die Bewohner miteinander kommunizieren können (z. B. über eine App), um sich zu gemeinsamen Aktivitäten zu verabreden.

Veranstaltungen wie Yogakurse oder Podiumsdiskussionen können über diese App kommuniziert werden und geben den Bewohnern die Möglichkeit, sich anzumelden. Die App hilft Neubürgern auch dabei, andere Menschen mit ähnlichen Interessen leichter kennenzulernen. Da beim Co-Living durch die gemeinsame Nutzung unterschiedlicher Ressourcen (z. B. Waschmaschinen, Haushaltsgeräte etc.) bereits auf Nachhaltigkeit gesetzt wird, spielt das Thema natürlich auch bei Planung und Bau eine entscheidende Rolle. Dies kann auch durch die intelligente Integration von Technologien unterstützt werden. So wurden in einer Testphase kleine Displays in den Duschen von installiert, die die Wassertemperatur und den allgemeinen Energie- und Wasserverbrauch anzeigen Der soziale Hub (früher Das Studentenhotel). Außerdem zeigt das Display einen Eisbären auf Eis, das bei anhaltendem Schauer schmilzt. Dieser spielerische Effekt führte zu einem Rückgang des Warmwasserverbrauchs um 17 % in den Einheiten.

Die Verbindung von Technologien und Nachhaltigkeit, eine ansprechende Gestaltung der öffentlichen Bereiche sowie eine effiziente Planung und Ausstattung der Studios sind daher elementare Bestandteile erfolgreicher Co-Living-Konzepte.

Tobias Siegel

Tobias Siegel ist Berater bei der PKF Hospitality-Gruppe.

Als Teil der PKF Hospitality Gruppe beschäftigt sich PKF livingexperts seit Jahren mit Serviced Living Konzepten (u.a. Co-Living, Studentisches Wohnen, Seniorenwohnen etc.). Daher veranstaltet PKF hospitality am 12.06.2023 in Wien die 196+ Spotlight Serviced Living, bei der Themen wie Architektur, Design und Digitalisierung im Fokus stehen.

Darüber hinaus findet vom 16. – 17. April 2023 das 196+ forum Milan – Italiens Benchmark-Event zum Thema Architektur und Design in der Hotellerie – statt. Das 196+ forum Milan ist eine internationale Networking-Plattform, auf der Branchenteilnehmer zum Gedankenaustausch zusammenkommen . Es umfasst eine ganztägige Konferenz mit Expertendiskussionen, interaktiven Formaten, aktuellen Fallstudien und Networking-Möglichkeiten.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am PKF-Gastfreundschaft.


Source link

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert